Frank & Alina USA 2018

Sie haben es schon wieder getan !

 

Genau, sie haben es schon wieder getan! Nach langem hin und her, beschließen wir eine Reise in die USA zu machen.

 

Die Tage vor dem Abflug sind wie immer sehr chaotisch, viel zu tun und bloß nix vergessen.

Wir hatten immerhin nur vier Monate Zeit uns vorzubereiten.Vier Monate, was haben wir eigentlich gemacht? Keine Ahnung, die Zeit ging so schnell rum, die Zeit daheim haben wir einfach auch sehr genossen.

Jetzt sitzen wir schon wieder im Flugzeug und sind so schlecht vorbeireitet wie noch nie.

Wir haben noch keine Idee für ein Auto, Alinas neue Kamera ist nur halb da (Objektiv fehlt), wir wissen nicht wie das mir der Zulassung und Versicherung des Campers in Kalifornien funktioniert und wie wir das Problem mit dem "nur" 90 Tage Visum lösen können, wissen wir auch noch nicht.

Alina hat ein Flug gefunden wo jeder von uns zwei Gepäckstücke mit nehmen kann. Nach der Afrika Reise weigere ich mich mit vier Koffern und Handgepäck über Bahnhof und Flugplatz zu laufen. Wir einigen uns auf drei Koffer.

Der Check-in: Lufthansa ist die einzigste Fluggesellschaft wo man nicht mehr persönlich bedient wird, zumindest die Economy Reisenden. Ein Computer macht den Check-in und druckt nach zwei Gepäckstücken die Bordkarte aus. Den dritten Koffer will er nicht annehmen, wir müssen doch zum Schalter und stellen fest wir haben uns vertan, nur je 1 Koffer ist im Flugpreis enthalten.Wir müssen den dritten Koffer extra bezahlen, die ersten 95 EUR für unsere Reise werden noch in Deutschland fällig.

 

 

Es folgt ein Fünfzehn Stunden Flug inklusive einer Zwischenlandung in Zürich. Wir fliegen über den Nordpol, und sehen zum ersten Mal wunderbare Bilder von Eisschollen. Fast keine Turbulenzen, das Essen war gut, die Zeit verging wie im Flug!

Ich freue mich schon auf den unfreundlichen Grenzbeamten bei der Einreise in die USA. Dieser hier ist aber gar nicht unfreundlich, er sagt viele Stempel in eurem Pass, was wollt ihr in der USA. Alina sagt, sie bloggt und reist. Er nickt und gibt uns sechs Monate Aufenthalt. Wir können es nicht glauben, das macht vieles einfacher.

 

 

Unser erster Tag in Los Angeles, Dan, der Cousin von Alina holt uns von dem Flughafen ab und zeigt uns allerhand auf den Weg. Wir fahren viel rum, meist die Straße hoch und wieder runter. Ein Uturn (Fahrtrichtungswechsel) nach dem anderen. So langsam wird mir klar warum in Los Angeles so viel Verkehr ist, hier fahren alle nur ständig hin und her. Alina hat ihre Familie das letzte Mal erst vor 8 Jahren gesehen, es gibt vieles zu reden. Semiramis ist inzwischen so groß geworden daran muss sich Alina erstmal gewöhnen. Sie sagt zu Semiramis die kleine, aber sie ist bereits jetzt mit 14 Jahren schon 1 Kopf größer als Alina.

Jetzt geht die Suche nach ein Camper los. Wir schauen uns in den ersten Tagen drei Camper an, die ersten zwei sind sehr verdreckt und bei dem dritten ist der Typ komisch.

                      
  

 

Wir müssen zusätzlich  klären ob es Probleme mit der Zulassung geben könnte, weil wir keine US Bürger sind. Wir fahren zu AAA, das ist der amerikanische ADAC. Dan rät uns zu einer Mitgliedschaft, jetzt bekommen wir alle Informationen und sogar kostenlose USA Karten. Die nette Frau am Info Schalter sagt uns, die Zulassung ist kein Problem, ihr könnt ein Auto anmelden und das könnt ihr sogar hier bei uns. Nur um die Versicherung müsst ihr euch selber kümmern. OK, das hört sich gut an. Der Mitarbeiter meint, das mit der Versicherung könnte ein Problem werden, weil wir keinen kalifornischen Führerschein haben.

Dan, Simona und die Tochter Seramis geben sich viel Mühe mit uns. Simona kocht jeden Tag wie für eine Großfamilie. Total lecker. Sie haben ein Häuschen in einer Wohnanlage mit Pool, dort grillen wir einen Abend. Manchmal holen wir auch was zu essen, Simona gibt uns gute Tipps, wir lernen die Ketten Habitat und In-Out-Burger kennen, die Burger schmecken hier echt gut. Auch beim essen gehen oder essen holen wollen Dan und Simona unbedingt zahlen. Man kann sie nur einladen wenn man sie bei der Rechnung austrickst, und sie einfach vorher wegnimmt. Dan fährt uns überall hin, zu Autos, Banken, Shops, etc. Ich habe auch hier Probleme das Objektiv zu kaufen, überall ist es ausverkauft. Das Objektiv erinert mich an die Sache mit dem Travelexlaptop. Nach einigen Tagen beschließen wir uns Autos anzusehen die etwas weiter weg sind. Dan will uns auch dahinfahren, er sagt für ihn ist eine 5 Stündige Fahrt keine Entfernung. Wir finden wir haben ihn bereits viel zu sehr in Anspruch genommen und mieten uns ein Auto und machen uns alleine auf die Suche nach einem Camper. Dan ist darüber nicht froh sondern enttäuscht, auch dass er nicht überall das Essen zahlen konnte nimmt er uns leider übel.

Es ist schon komisch, die Camper in den USA haben alle ziemlich wenig Meilen gelaufen von 18.000 bis 80.000 ist alles dabei. In Afrika hatten alle Autos in der selben Preisklasse zwischen 150.000 – 600.000 KM drauf. Die Straßen in Afrika sind viel schlechter und die Autos machten damals trotz mehrerer Kilometer einen besseren Eindruck als die Autos in den Staaten.
Nach ein paar Besichtigungen wird uns klar, viele haben wenig Geld und Leben in den Autos, dementsprechend sehen diese auch aus. Viele sind verwohnt, die meisten standen jahrelang, daher die wenigen Km. Wir schauen uns einen Schrotthaufen nach dem anderen an. Laut Internet ist immer alles bestens. Mal ist die Kiste total verdreckt, mal klappert der Motor, dann geht die Hälfte der Aggregate nicht. Immer ist irgendwas, nie Klenigkeiten.

Wir fahren zur Zulassungsstelle und wollen uns vergewissern ob wir ein Auto zulassen können. Die Zulassungsstelle erinnert mich an einen großen Hühnerstall. Der Herr sagt uns, kein Problem, ihr könnt ein Auto zulassen, aber fahren dürft ihr es nicht. Wie? Ihr habt kein kalifornischen Führerschein und ihr dürftet Probleme mit den Cops und der Versicherung bekommen. Wofür hab ich den einen Internationalen Führerschein, den übrigens noch nie ein Cop sehen wollte, denen reicht meistens der Europäische.

Wir beschließen nach San Jose zu fahren und Jon und Kikki zu besuchen. San Jose ist nicht weit von bei San Francisco entfernt. Jon und Kikki haben am Telefon gesagt, kommt erst mal her, wir finden eine Lösung bzgl. Versicherung. Wir haben noch ein Besichtigungstermin, bei einem netten Typ namens Sid. Sid ist ein älterer Man, der uns gleich sehr sympathisch ist. Er ist selbst viel gereist, in seiner Jugend 3 Monate durch Europa und dabei viel durch Deutschland. Der Camper ist ein 1998 Fleetwood Flair mit 26 T Meilen und sieht erst mal gut aus, er ist sauber und von der Aufteilung perfekt. Sid bietet uns an das Auto auf seinem Grundstück fertig zu machen. "Ich habe jede Menge Werkzeug" sagt er noch. Der alte Man ist irgendwie cool und man merkt gleich das er uns auch mag. Alina beschließt, wir nehmen Sid mit und seine Tochter darf ihn alle zwei Wochen besuchen, er erinnert uns sehr an Alinas Vater. Aber wieder mal summieren sich die Mängel, die Klimaanlage geht nicht, Gummis an der Vorderachse sind beschädigt, der Stromgeneratorist ist kaputt. Er hat noch ein transportablen Honda Generator, den könnten wir dazu kaufen. 

Die unklare Situation mit der Zulassung und Versicherung des Autos lässt uns nicht los und wir beschließen die Marktlage in San Jose zu checken.Vielleicht habe wir bei Jon und Kikki mehr Glück. Wir verbringen noch ein Abend bei Alinas Familie und verabschieden uns am nächsten Tag von Cousin Dan seiner Frau Simona, Tochter Seramis und fahren Richtung San Francisco.

 

 

Auf dem Weg dahin, machen wir Stopp in Hollywood. Wir schlendern den Hollywood Boulevard hoch, schauen uns die Sterne am Walk of Fame an und genießen den Tag.

 

 

 

 

 

Wir fahren natürlich durch Beverly Hills, aber bis auf hohe Hecken und Zäune sieht man nix.

 

                             

 

Wir fahren den Highway Number 1 Richtung San Francisco. Eine tolle Strecke, aber es wird schon dunkel.

 

 

                
  

 

Wir übernachten auf dem Weg bei einem typischen Motel am Freeway.

 

                       

 

 

 

 

Eine lustige Geschichte auf dem Weg. Wir stehen an der Tankstelle. In den USA muss man vor dem Taken zahlen. Wenn, wenn man mit Bargeld zahlt und weniger tankt als ursprünglich gezahlt, bekommt man das Restgeld wieder. Wir haben also getankt und Alina geht sich die restlichen 20 USD wieder holen. Als sie im Tankstellenshop verschwindet sehe ich im Rückspiegel eine Frau in einem Schwarzen BMW hinter uns stehen. Sie wartet um zu tanken, ich mach ihr Platz dass sie schon mal an die Zapfsäule fahren kann. Drei Meter weiter rechts ist ein Parkplatz, ich parke und stell den Motor ab. Im Rückspiegel sehen ich wie Alina aus dem Shop kommt und schnurstracks auf den BMW zugeht, ich denke es wird ihr jeden Moment auffallen, daß ich das nicht bin. Sie geht an die Beifahrer Tür und versucht sie zu öffnen, die Frau im BMW wirkt verängstligt, ich mach die Handbremse los und las unser Auto nach hinten rollen, Richtung BMW. Alina fängt an rum zu schimpfen, daß die Tür nicht auf geht und rüttelt heftiger am Türgriff. Die Frau im BMW ist wiederum froh, das die Tür nicht aufgeht, sie hält sich am Lenkrad fest. Als ich auf der Höhe des BMW' s bin, mach ich die Scheibe runter und ruf nach Alina. Nun wendet sich das Blatt, Alina schaut verstört und die Frau im BMW wirkt  erleichtert, als Alina von der Tür ablässt. Wir fangen an zu lachen, also ich und Alina. Die Frau im BMW lacht nicht, sie schaut traumatisiert und wird wohl heute nicht mehr tanken.

 

           

 

Jon und Kiki sind total nett, unglaublich. Alina und Thomas haben die zwei vor 8 Jahren auf ein Campingplatz in den USA kennen gelernt. Sie kommen ursprünglich aus Schweden und leben seit vierzig Jahren hier. Keine Ahnung ob alle schweden so sind aber so nett wurden wir bisher nur von unseren Südafrikanischen Freunden beherbergt. Haben wir schon erwähnt dass die zwei einen Whirlpool im Garten haben? Den probieren wir direkt aus.

Am nächsten Morgen wollen wir zu einer Versicherung fahren, aber heute ist Samstag und die Versicherungen haben zu. Also fahren wir nochmal zu AAA, den wir sind ja Mitglied. Die Frau bei AAA sagt, kein Problem und schickt uns zu einer Kollegin die nur für Versicherungen zuständig ist. Sie sieht kein Problem mit dem versichern, einzig weil wir keinen kalifornischen Führerschein haben wird die Versicherung erheblich teurer. Das leuchtet mir ein und wir wollen ein Angebot, aber dazu brauchen wir Daten eines Fahrzeugs. Alina schreibt Sid an, er schickt uns innerhalb zehn Minuten alle Daten die wir brauchen und die Frau von AAA kann uns ein Beispielangebot machen.Wir kommen bei der günstigsten Variante auf 600 Dollar im halben Jahr, für Haftpflicht. Das wäre zwar teuer aber doch ok.

Die Suche nach ein Camper, Teil zwei, in San Jose kann beginnen. Kurz gesagt, das selbe wie in L.A., nur das die Autos hier noch teurer sind und noch weiter weg sind.

Nach drei Tagen rumfahren beschließen wir ein Tag Pause zu machen und fahren nach San Francisco. Schon immer wollte ich nach San Francisco und kann es nicht glauben das wir jetzt dahin fahren.

 

                                        

 

 

Die berühmte Golden Gate Brücke

Ein Blick von der kurvigsten Straße der Welt

Alcatraz im Nebel

 

 

 

 

 

Wir fahren mit der berühmten Bahn in San Francisco. Alina fragt nach dem Preis, der Schaffner schickt uns nach hinten. Die Bahn fährt schon los der Mann hinten sagt 7 USD pro Person. Alina zahlt, die Bahn hält wieder an, einige steigen zu und zahlen auch den Preis. Dann fährt die Bahn noch weitere 2 Minuten bis zu Endstation. Wir müssen aussteigen, das war eine kurze und teure Fahrt. Die nur eine Station gefahren sind, beschweren sich lachend. Wir sind froh zumindest 2 Stationen für unsere 14 USD gefahren zu sein. ;-)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Nebel in San Francisco verdeckt meist die berühmte Brücke, im Herbst soll die Brücke am besten zu sehen sein. Wir finden auch mit Nebel sieht sie beindruckend aus.

 

 

 

Das Wetter ist nicht so toll, aber es ist eine tolle Stadt!

Abends wieder zurück zu unseren Schweden. Dieser Besuch war die beste Idee, die wir bis jetzt hatten, Jon und Kikki sind unglaublich. Jon ist 79 und Kikki 74. Die zwei haben so viel Spaß mit uns und wir mit Ihnen. Jon arbeitet noch, hat erst vor 3 Jahren mit dem Drachenfliegen aufgehört, fährt Motorrad, spielt Klavier. Er hat einen Flugschein und ist auch viel geflogen in seinen Leben. In seiner Jugend hat er auch als Soldat in Deutschland einige Zeit verbracht und Kikki hat in ihrer Jugend 4 Jahre in Tansania als Krankenschwester gearbeitet. Jon packt abends spontan schon mal die Ukulele aus und fängt an zu singen. Kikki ist für alle Fragen da, mach uns jeden morgen Frühstück. Abends essen wir zusammen im Garten. Einen Abend kochen wir und an einen anderem laden wir sie zum essen ein. Die zwei freuen sich immer riesig und es macht so richtig Spaß.

Wir haben eine fantastische Woche und vergessen fast das wir eine Mission haben. Aber dieses Erlebnis zeigt mir mal wieder das es gar nicht mal die tollen Orte sind, sondern die besonderen Menschen die man auf so einer Reise trifft. Der Abschied wird uns sehr schwer fallen und es erinnert mich stark an Sue und Colin in Südafrika. Es gibt einige sympathische und weltoffene Menschen auf dieser Welt und es hat sich bereits jetzt gelohnt aufzustehen um diese Reise zu machen. Und wir stehen erst am Anfang!

 

 

 

         Beitrag  vor

 

Kommentare

Scholdi vom 22.08.18   17.35

Hallo Ihr Weltreisenden, Wow San Francisco da muss ich auch Mal wieder hin.

Ich wünsche Euch eine mega tolle Zeit und freue mich schon sehr auf Eure Berichte.

Liebe Grüße aus München Natascha

 

silke von 22.08.18  21.27

Toll ich darf dabei sein und freue mich auf jeden Bericht und eure Bilder....

fühlt euch gedrückt LG auch von Tom

 

Werner vom 25.08.18   11.02

Ich bin vom Bericht begeistert! Informativ, witzig und spannend. Besser geht es nicht. DANKE! Ich freue mich auf weitere Berichte und tolle Fotos.

Eure Alexandra, Werner und Jan Alexander