Jackson Hole
Wild Wild West!
Teil 11
Wir hoffen euch hat die Idee mit dem Hörbuch gefallen.
Hier ein Bild aus der Sprecherkabine in Hollywood.
Auflösung unserer Quizfrage
Gesucht war der Name eines bekannten Braunbären der immer wieder mit dem Yellowstone National Park in Verbindung gebracht wird.
Er war bekannt für seine Überfälle auf Picknickkörbe. Er war so klever und wurde bis heute nicht zu Strecke gebracht.
Er hat einen bekannten Namensvetter in Deutschland.
Der Bär ist eine amerikanische Cartoon-Figur aus den Hanna-Barbera-Studios. Erstmals trat er 1958 in der Zeichentrickserie Hucky und seine Freunde auf,
Er lebt in der Serie im Jellystone Park, eine Anspielung auf den Yellowstone-Nationalpark. Er stiehlt mit Vorliebe Besuchern die Picknick-Körbe. Sein Gegenspieler ist der Ranger Smith, der in seinem Park für Ruhe und Ordnung sorgen möchte und nicht verstehen kann, dass der Bär sich nicht wie alle anderen Bären von Nüssen und Beeren ernährt.
Die einzigste und natürlich auch richtige Antwort kam von Anka,
Sein Name, Yogi Bär
super!
Eine schöne Postkarte ist auch schon auf dem Weg zu dir!
vom 09.10.18 bis 19.10.18
Jackson Hole und Grand Teton NP
Im letzten Beitrag, haben wir über den Bär der einen Elch reitet berichtet, hier seht ihr auch das Bild dazu.
Es ist schon ärgerlich, wenn man diese Tiere nicht sieht. Bei dem Elch gibt es zumindest eine Erklärung. In Yellowstone verkaufen sie die Viecher in Dosen. So was grausames, wer sich traut hinzuschauen, siehe Bild unten, sonst einfach das Bild überspringen.
Ein Trost gibt es dennoch, im Yellowstone haben wir niemand getroffen der Elch noch Bär gesehen hat. Auch die Ranger hatten lange nichts von einer Sichtung gehört. (In Yellowstone wird man aufgerufen jede Bärsichtung zu melden.) Ich habe neulich im Netz eine Sammlung lustiger Beschwerden gesehen. Ein Tourist meinte noch der Urlaub war schön aber sehr teuer und darüberhinaus gab es keine Bären zu sehen. Er empfiehlt die Bären zu trainieren.
Im Banff lachte ich noch darüber, jetzt nach tagelanger Suche, finde ich sein Vorschlag gar nicht mal so blöde. ;-)
Als ich das letzte Mal in dem Grand Teton war, habe ich immerhin ein weiblichen Elch gesehen mit Kalb.
Ein Männchen mit Geweih wäre schön, so wie auf den Warnschild. (Nebenbei bemerkt die Warnschilder gehen mir auf den Keks)
Kurz vor dem Teton, sehe ich im Gebüsch etwas, das wie ein Elch aussieht. Wir können nicht näher ranfahren und die Gebüsche davor verdecken es.
Später sehen wir, es war doch ein Hirsch.
Wir fahren in den Grand Teton N.P. hinein. Die Sonne ist zum Teil hinter den Bergen verschwunden.
Über eine Schotterpiste kommen wir an unserem kostenlosen Camp an. Erinnerung an die Khowarib Schlucht in Afrika kommen auf. Naja, nicht wirklich so schlimm aber eher was für einen Landrover. Die Strecke ist nicht gut für unseren Camper. Es ist ein ganz offizieller kostenloser Campingplatz, mit fantastischer Aussicht.
Die Sonnenstrahlen durchbrechen die Wolken und wir bekommen einen Sonnenuntergang vom feinsten.
Alina sucht Feuerholz, wir machen ein schönes Feuer. Fast im dunkeln, kommt noch ein Camper dazu. Irgendwie wünschten wir heute, wir wären mal alleine. Der Sternenhimmel wird fantastisch, wir versuchen wieder es fotografisch festzuhalten.
Der erste Versuch, hier erzeugt das Lagerfeuer zu viel Licht, das Bild ist unscharf aber schön.
Die weiteren Versuche, das rechte haben wir aufgepimpt. Wenn einem die Finger draußen einfrieren, macht das rumprobieren mit der Kamera kein Spaß.
Nachts war etwas an unserer Plane vom Generator, ich habe es rascheln gehört. Da wir die Fenster mit Decken zu gehangen haben (der Kälte wegen), konnte ich nicht rausschauen und irgendwie war es mir egal. Am nächsten morgen ist es diesig und es nieselt. Wir frühstücken, es fängt an zu schneien. Wir brechen das Frühstück ab, weil ich nicht im Schnee die schlechte Straße zurückfahren will. Der Schneefall lässt nach und hört dann ganz auf, als wir zur Abreise fertig sind.
Das Wetter verspricht die nächsten Tage nur Regen und Kälte. Wir fahren in die Stadt nach Jackson Hole.
Das ist meine absolute Lieblingstadt, mit Cody eine der Wild West Städte hier in Wyoming. Die Bürgersteige sind aus Holz,
am Dorfplatz findet sich kein Wapiti Platzhirsch, dafür aber vier Torbögen aus Wapiti -Hirsch Geweihen und ein Cowboy Denkmal. Im Sommer gibt es Rodeos, und die tägliche Wild-West-Schießerei, natürlich um 12 Uhr Mittags (Noon). Im Winter ist dies einer der Skiorte hier. Darüber hinaus überwintern im Naturschutzgebiet „National Elk Refuge“ (direkt vor der Stadt) hunderte Wapiti-Hirsche. Im Winter werden Fahrten auf Pferdeschlitten durch das Gebiet und die Herden angeboten. Googelt hier mal „wyoming elk refuge winter“ die Bilder werden euch gefallen. Momentan ist kein Schnee auf dem Feld zu sehen, bis die Hirsche hierherkommen, dauert es noch ein paar Monate.
Wir machen ein paar Bilder, die Sonne kam auch kurz durch.
Immerhin recycelt die Stadt was sie kann, hier werden sogar alte Skier, noch als Zaun hergenommen.
Ein Hacken hat die Sache, es ist kein Ort um günstig hier Urlaub zu machen. Der Campingplatz in der Stadt kostet 110 USD am Tag (netto, die Steuer kommt noch obendrauf) auch jetzt in der Nebensaison. Die Stadt zieht viele Promis an, einige haben hier Häuser. Ich habe mal gelesen das einzig "wilde" an Jackson sind die steigenden Imobillienpreise. Immerhin gibt es hier auch Bären, mitten in der Stadt. An jeder Ecke hängen welche aus Holz, auf Hotelbalkone, an Apotheken oder auf Dächer.
In der Stadt gab es wohl mal eine kostenlose Übernachtungsmöglichkeit für Camper am Rodeoparkplatz, jetzt stehen überall Schilder dass sogar das Parken dort verboten ist.
Wir müssen einkaufen, da ich Kopfschmerzen habe, lege ich mich ein Moment hin und bitte Alina alleine einzukaufen.
Wir stehen auf einem großen Parkplatz der zu einem Einkaufsmarkt gehört.
Alina ist schon eine ganze Weile weg, aber sie bummelt nun mal gerne rum. Nach zwei Stunden kommt sie wieder und sagt mir, die haben keine Lebensmittel, aber schau mal was ich alles gekauft habe. Bilderrahmen, Flaschenöffner, zwei Kissen und so weiter. Meine Kopfschmerzen werden schlimmer!
Den Flaschenöffner muss sie zurück bringen (gefällt mir nicht), die anderen Sachen werden verstaut. Jetzt fahren wir einkaufen. Wir finden eine schöne kostenlose Übernachtungsmöglichkeit am Rande der Stadt Jackson auf einem kleinen Parkplatz am Waldrand. Hier parken einige Camper und haben die Vorhänge schon zu.
Wir kommen im dunkeln auf dem Parkplatz an. Es ist eng, aber wir wollen uns dazwischen quetschen. Alina geht raus um mich besser in die Lücke rein zu manövrieren.
Plötzlich sehe ich im Spiegel ein Mann aus einem anderen Camper aussteigen, der kommt auf uns zu. Ich rufe zu Alina, schau mal, was der Mann da will. Alina hört nicht und ruft, Waas? Ich wiederhole, schau der Mann da auf der anderen Seite, von unserem Auto. Sie hört mich beim laufenden Motor von hinten nicht. Sie ist nur auf mich konzentriert, als der Mann auf ihre Seite auftaucht. OK es ist dunkel, aber kein Grund um schreiend wegzulaufen. Die Arme hat sich so erschreckt. Der Mann guckt ein bisschen verdutzt, Alina lacht aber schnell wieder und entschuldigt sich. Der nette Mann fährt ein Stück zu Seite und wir können leichter in die Lücke.
Die Sonne scheint am nächsten Tag ein wenig, wir bummeln in die Stadt. Spätnachmittag suchen wir uns einen Platz zum arbeiten, wo der Generator keinen stört. Hier sind nebenan viele Häuser und das Sheriffbüro ist auch nicht weit entfernt, wir wollen nicht weggejagt werden und müssen was anderes suchen. Wir finden eine kostenlose offizielle Campsite direkt an der Grenze zum Nationalpark. Der Ranger gibt uns ein paar Tipps, wo wir Elche sehen könnten.
Auf den Weg dahin, immerhin etwas Wild aber keine Bisons oder Elche.
Unser Camp liegt im angrenzenden Wald, 20 Meilen vor Jackson Hole, mit Feuerstelle und Bärwarnungen, sehr schön. Wir haben sogar Empfang und Internet übers Handy. Am nächsten Tag ist das Wetter diesig und es hat schon wieder geschneit.
Die Sonne lässt sich später ein wenig Blicken, die Berge der Tetons sind dennoch zum Teil von den Wolken verdeckt.
Wir fahren alle Wege ab die die Rangerin auf unsere Karte als Elchgebiete markiert hat. Wir finden viel schöne Landschaft, aber kein Elch.
Manche Bilder entstanden unter höchsten Einsatz
Wir wollen ja nicht sagen dass wir gar keine Tiere gesehen haben. Fast hätten wir den Chipmunk vergessen
Als wir vor wenigen Tagen in den Park gefahren sind haben wir auch viele Bisonherden gesehen, witzigerweise sehen wir auch seit zwei Tagen keine Bisons mehr. Wo gehen 500 Bisons plötzlich hin? Saufen? Es ist Freitag, sind die Bisons etwa schon ins Wochenende?
Da die Sonne bald untergeht, fahren wir zurück zu unserer Campsite in den Wald. Die schneebedeckten Berge sehen in der Dämmerung wundervoll aus.
Moment mal wer photobombt* hier unser Bild? Ein Ausschnitt unten!
Uwe, drängt sich mehrfach ins Bild.
Uwe ist unser erster Elch. Er ist Mitte 50, total entspannt und macht am liebsten Freitags abends Spaziergänge im Sonnenuntergang. YEEESSS! Endlich, der Elch! Wir schauen ihm noch eine Weile hinterher. (*für die älteren Leser die Bedeutung von Photobomben hier klicken und nachlesen )
Also es war nicht wirklich so, Uwe hat nicht unser Bild einfach photogebombt. Ich habe ihn schon von der Seite vom weitem gesehen.
Ich sagte zu Frank:,“Ich glaub das ist ein Elch, der ist zu länglich und zu schwarz für ein Bison“. Wir näherten uns ihm und je näher wir kamen desto besser konnten wir ihn sehen, es ist ein Elch. Ich war so aufgeregt dass Frank dachte, ich hyperventiliere gleich. Es gibt hier nicht viele Straßen und dann hatten wir auch das Glück dass Uwe genau dort entlang läuft und die Fahrbahn kurz vor uns kreuzt. Ich wäre am liebsten aus dem Auto gelaufen und hätte ihn geknutscht. Und wer hat es gesehen? Ich, der Tierbeobachtungsprofi (was zugegebenermaßen als Beifahrer einfacher ist als als Fahrer)
Wir fahren zu einem historischen Denkmal, ein paar alte Holzhütten und ein Haus vor der traumhaften Bergkulisse der Tetons.
Diese Hütte kenne ich aus vielen Sternenbilder. (googelt mal „teton night sky“) . Kaum dort angekommen finden wir auch wieder die Bisons.
Wir fahren weiter in der Dämmerung und sind einfach glücklich über die Elchbegegnung. Wir sehen Uwe noch vom weitem. Wir sehen viele Bisons in Richtung Stadt grasen (vielleicht gehen die heute doch noch weg)
Als wir fast im Stockdunkeln auf den Campingplatz ankommen, ist voll was los. Da Wochenende ist, sind wir nicht alleine, unser Stammplatz ist besetzt.
Am nächsten Tag ist sie endlich da, die Sonne. Die Tetons sind kaum von Wolken bedeckt. kuckt euch mal die Aussicht von unserem Campingplatz im Wald an.
Ich muss Vormittags etwas arbeiten, Mittags fahren wir Richtung Teton Village. Als ich vor 6 Jahren hier war, war die Straße gesperrt, wegen sieben (!) agressive Schwarzbären. Die Straße ist immer noch gesperrt und zwar für uns. RV's (Camper) sind hier verboten, man kann nur vom Süden das Stück etwas fahren aber nicht durchfahren. Son Mist! Auf dem Weg dorthin herrliches Wetter. Endlich!
Hier gibt es nicht nur sehr viele Wanderwege, sondern auch herrliche lange und flache Radwege. Wir schauen neidisch auf die Radfahrer, es ist heute ziemlich warm, wir würden gerne die gesperrte Straße mit dem Rad fahren.
Wir fahren aber zurück durch Jackson, wieder zur anderen Seite des Tetons und entschließen uns zum Taggart Lake zu wandern. Der Weg ist teils hoch und die Sonne steht ziemlich tief. Wir wagen es dennoch, ist ja ein recht kurzer Wanderweg.
Der See ist zwar auch schön aber die Sonne ist bereits nur noch auf den Berggipfeln zu sehen. Ohne Sonne, ist es sehr kalt.
Wir übernachten wieder im Wald, es ist noch mehr los als gestern, wir bekommen trotz dieser Kälte, einen der letzten Plätze. Einige übernachten tatsächlich im Zelt. Die Nacht wird ziemlich kalt, an die Nullgrade nachts haben wir uns schon gewohnt, diese Nacht war es bis zu Minus 5 Grad Celsius. Ab 3 Uhr morgens frieren uns regelmäßig die Nasen ein. Am nächsten morgen wird es kaum wärmer, gestern gefühlt 18 Grad, heute nicht mal 1 Grad tagsüber. Die nächsten Tagen wird es nicht anders. Laut Wetterbericht -6 bis -10 Grad in der Nacht. Wir überlegen was wir machen.
Hollywood ist nicht wirklich wintertauglich, es gibt eine Heizung für die Tanks und innen könnten wir auch heizen, aber dieses gepiepse der Heizung wird unser Schlaf nicht besser machen. Wir müssen uns von Jackson und den Tetons wohl verabschieden. Wir schauen im Internet wo es wärmer ist, ca. 130 Meilen westlich. Westen ist nicht Süden, aber wir kommen aus den Bergen raus, ins wärmere tiefe Tal. In Idaho Falls sind in der Nacht nur max. Minus vier Grad gemeldet.
Nach dem Frühstück fahren wir los und haben sogar Sonnenschein.
Alina ist geknickt, sie liebt Jackson Hole. Wir haben noch nicht viel vom Teton National Park gesehen und in die Stadt wollten wir auch noch mal. Bis jetzt hatten wir hier nur schlechtes Wetter. In 2-3 Tagen soll es in Jackson und dem Teton die Sonne wieder scheinen. Es wird auch nachts etwas wärmer. Ich mache den Vorschlag, nach drei Tagen wieder zurück zu kommen. Alina fängt an zu strahlen und ich muss sagen, ich bin mit Jackson Hole auch noch nicht fertig.
Wir kommen spät Nachmittag in Idaho Falls an, wir müssen noch dringend Gas tanken. Im Teton lief den ganzen Tag die Heizung im Auto, das kostet brutal viel Gas. Im Idaho Falls, übernachten wir wieder beim Walmart.
Unglaublich, unser Nachbar auf den Walmartparkplatz, hat zwei Autos dabei.
Einen Smart hinterm Führerhaus und hinten hängt noch ein SUV dran.
Die Nacht wird dennoch kälter als gedacht, wir schätzen dass es hier bis zu Minus 6 Grad kalt war. Wir haben Decken vor die Fenster gehangen und haben uns gut zugedeckt. Nur für die Nasenspitzen haben wir noch keine Lösung gefunden.
Wir haben hier auch einiges zu tun, Wäsche waschen, Blog schreiben und da hier die Sonne scheint, befestige ich die rechte Seitenverkleidung am Camper wieder, die linke muss noch warten.
Der Scheibenwischer ist auch hin, wir fahren extra zu Camp World. Wir sehen eine schöne Absetzkabine und träumen von Afrika und Australien.
Am 16.10 fahren wir wieder nach Jackson Hole, das empfängt uns mit Sonne. So sehen die Torbögen aus Geweihe doch direkt schöner aus.
Auch die Bären auf dem Boot wirken fröhlicher.
Langsam geht die Sonne unter, noch strahlt sie die Holzbürgersteige an. Die Lichterketten und Neonleuchten lassen alles bunt erleuchten.
Wir mühen uns mit einem Selfie ab,
da fragt einer ob er uns knipsen soll. Alina gibt ihm die Kamera und ich denke, was ist wenn der jetzt mit der Kamera wegläuft? Es ist schon dunkel und weit und breit ist momentan keiner hier. Er sagt schöne Kamera, macht ein Bild und drückt sie uns wieder in die Hand.
Alina sagt mir im Nachhinein hatte sie auch ein komisches Gefühl bei dem Typ, später hält neben uns ein Rolls Royce Geländewagen, ich wusste gar nicht dass es so was überhaupt gibt. Hier gibt es wohl auch das luxuriöseste Hotel der USA, das Amangani. Die armen Leute die dort wohnen dürfen wahrscheinlich selbst nicht fahren, sie werden in Rolls Royce kutschiert.
Da wir diese Woche noch gar nicht essen waren, gönnen wir uns Sushi. Das hätten wir lieber sein lassen sollen, außer dass Alina mit ihren paar Brocken indonesisch den Indonesischen Kellner beeindruckt hat, waren die knappen 80 Dollar nicht gut angelegt.
Wir freuen uns schon auf unsere kostenlose Campingsite. Auf dem Weg dorthin machen wir Stopp an den historischen Holzhütten und Alina versucht den Sternenhimmel zu fotografieren. Leider haben wir zunehmenden Mond, das klappt nicht so wie gehofft.
Am nächsten Tag fahren wir morgens zum Visitor Center, meist wegen der Toilette. Als Alina noch beschäftigt war, frage ich nach Bärenspray, ob es wirklich noch nötig ist, in dieser Jahreszeit. Der Ranger meint: „Ja, gestern wurden 5 Bären auf Wanderwege gesichtet“. Ich denke jaja, in den berühmten Parks für Bären, Banff, Yellowstone und Glacier haben wir keinen einzigen Bär gesehen. Die Wanderer sind bestimmt auch weit in die Berge gewandert.
Wir fahren die Wege, die wir schon gefahren sind, hier ist es aber irgendwie langweilig.
Wir entschließen uns heute zum Leigh Lake zu wandern. Alina hat Rückenschmerzen, wir gehen soweit wie wir kommen. Am Anfang wieder die Warnschilder, Bärgebiet, es wird vor Bären gewarnt. Alina wird langsam wütend wenn sie diese Schilder sieht.
Der Weg zum Lake ist ziemlich leicht, es geht meist gerade über weichen Waldboden. Kaum Steigungen, Alina ist gut drauf, sie singt albern vor sich her etwas vom Laptop und das Schleptop, die Sonne scheint, die Landschaft ein Traum.
Nach einer Weile sehe ich viele Häufchen. Ich rätsel und tippe auf ein Bär mit Durchfall.
Ich hoffe noch der Bär hat den Sushimann gefressen der uns das grauenhafte und teuere Sushi von Gestern gerollt hat.
Frank ist in Gedanken, zuhause in Deutschland, Jobs, Wohnung, etc. Ich habe den albernmodus aktiviert und singe weiter vor mich her.
Wir kommen am Leigh Lake an.
Es kommen uns relativ viele Leute entgegen, nach einer Weile sogar viele Reiter mit ihren Pferden und ich haben eine Vermutung woher die vielen Häufchen von eben herkommen, es ist wahrscheinlich Pferdemist. (Die Idee dass der Bär den furchtbaren Sushimann gefressen hat, gefiel mir besser.) Auf der Hälfte des Weges zum Leigh Lakes gibt es sowas wie eine Landspitze die in den See ragt. Wir sind schon eine ganze Weile unterwegs und eigentlich wollten wir gar nicht so weit wandern. Ich will noch zur Halbinsel gehen und dann zurück.
Dann sehe ich diese komische Holzformation. Das sieht doch vom weiten aus wie ein Reh oder?
Auf der Insel entdecken wir ein Chipmunk, am Wasser rumhüpfen.
Alina ist ganz begeistert. Wir schleichen uns an, der kleine Kerl geht in Deckung. Wir versperren ihm den Weg vom Wasser zum Wald und können ihn richtig schön fotografieren.
Hier unten das Chipmunksuchbild, könnt ihr den kleinen finden?
Er kommt immer wieder raus um zu schauen ob wir noch da sind, wir sitzen ganz ruhig auf den Steinen und warten. Wenn er uns bemerkt, guckt er ganz putzig und versteckt sich schnell wieder.
Diese kleinen Streifenhörnchen sind einfach nur goldig.
Hinter uns platscht es auf einmal, Alina hebt den Kopf und sagt leise ist das ein Bär? Ich drehe den Kopf nur halb und sehe was im Bogen wieder an Land schwimmen und sage Nee, das ist ein Hund.
Hmm ein Hund? Frank ist sowas von hin und weg von dem Streifenhörchen
und er hat meine Kamera. Ich habe seine und kann damit einfach nicht viel ranzoomen. Seht ihr den schwarzen Strich (Bild unten) auf dem Wasser? Ich schau es mir eine Weile an, könnte ein Hund sein, der im Wasser Stöckchen holt. Hmm sieht teils so aus wie eine Badesession, macht das eine Hund? Hat ein Hund so große Ohren? Und so schwarz? Hmm...
Als wir von der Halbinsel runter gehen, sage ich zu Frank immer wieder ich denke das war ein Bär und ich möchte in die Richtung gehen, um zu gucken. Frank sagt klar, und nimmt mich nicht für voll. Ok eben habe ich ein Holzgebilde vom weitem als Reh eingestuft, das spricht nicht für mich, auch dass soviele Wanderer uns aus der Richtung entgegengekommen sind oder die Reitern mit ihren Pferden. Ich denke wenn uns Leute mit einem Hund entgegenkommen, hat es sich eh erledigt. Wir gehen ein paar Meter in die Richtung und sehen nur Schattierungen hinter einem Gebüsch am Wasser stehen. (Bild unten am Wasser ungefähr 8 Uhr)
Nach einem Hund sieht das tatsächlich nicht aus. Wir schleichen uns näher, wir erkennen einen großen schwarzen Körper durch das Dickicht.
Scheiße, das könnte tatsächlich ein Bär sein. Wir gehen leise, noch näher ran. Es ist ein Schwarzbär, wir sind überzeugt.
Er steht unten am Wasser und knabbert an etwas. Wir sehen ihn nur durch die Sträucher, ich frage Alina ob sie keine Angst hat. Sie sagt, ein bisschen schon. Wie er so da unten am Wasser steht schätze ich ihn so auf Rückenhöhe von nicht mehr als ein halben Meter. Also ein kleiner, da halten sich meine Bedenken in Grenzen. Wir reden miteinander und auf einmal schaut er zu uns rüber, er hat uns schon längst gerochen, na ja wir waren im gegensatz zu ihm, schon lange nicht mehr baden. Da sagt Alina, wie aus der Pistole geschossen warum machen wir keine Bilder? (Eigentlich haben wir erst ab diesen Moment die Bilder gemacht)
Wir gehen etwas näher. Als er mit seinem Bad fertig ist, geht er Quer vor uns in Richtung Wanderweg. Er ist ungefähr achtzig Meter von uns entfernt, aber irgendwie wird der Kerl immer größer. Ich muss feststellen das er unten am Wasser, halb im See stand, als ich seine Größe geschätzt habe.
Ich sage zu Alina geh langsam zurück, er kommt auf den Weg und ich denke ich gehe hier nicht weg ohne ein vernünftiges Foto.
Als er auf den Weg tritt, denke ich nur oh man ist der riesig, er kommt auf den Weg in unsere Richtung, er kommt direkt auf uns zu. Ich muss an das Gespräch mit dem Ranger denken. Irgendwie wird mir doch ein bisschen komisch, obwohl der Bär kein bisschen aggressiv aussieht, er ist völlig entspannt und kommt ganz gemütlich und langsam auf uns zu.
Alina ist schon ein paar Meter in die andere Richtung, ich schaue durch die Kamera und drücke ab. Alina's Kamera ist super, aber wenn sie auslöst zeigt sie dir ein paar Sekunden das geschossenen Foto durch die Linse. Problem, du siehst nicht was der Bär macht. Das sollte ich mal bei Sony anmerken.
Der Bär ist wieder ein paar Schritte in meine Richtung.
Nach zwei Fotos verschwindet der Mut, ich mach mich auf, Richtung Alina. Solange der Bär nicht anfängt zu laufen, sollten wir keine Probleme bekommen, die Entfernung zwischen ihm und uns wird größer.
Was sagen die Ranger immer, mit einem Schwarzbär soll man den Kampf aufnehmen, wenn es hart auf hart kommt. Sei keine leichte Beute. Ich hatte noch versucht ein Video zu drehen als ich über Franks Schulter den Bär auf den Weg sah. Frank sagte der kommt in unsere Richtung, mach dass du wegkommst. Und hier die Regel aller Regel. Nicht weglaufen. Ich mache langsame Schritte in die andere Richtung und als ich aus Sichtweite des Bärs bin, mache ich viel größere und schnellere Schritte. Frank kommt nach, wir gehen schnell weiter.
Wir drehen uns immer wieder um und wir sehen, er folgt uns. Wir sind voller Adrenalin und lachen sogar seltsamerweise. Nach ein paar Metern sehe ich den Bär nicht mehr, etwas später kommt uns eine junge Frau entgegen.
Alina warnt sie und sagt ein Bär ist auf dem Weg da hinten, die Frau fragt uns ist es ein Grissly? Nein, ein Schwarzbär, sie meint , vor denen hat sie keine Angst. Sie hat Bärenspray dabei, das beruhigt uns ein wenig. Sie überlegt ob sie trotzdem in die Richtung gehen soll, wir würden ihr davon abraten. Wir zeigen ihr auf der Kamera das Bild, vielleicht nimmt sie uns nicht für voll? Sie sagt, ooh, der ist aber groß. Dann schaut sie den Weg runter an mir vorbei, und meint ja, ich kann ihn sehen. Waas?
Der Kerl ist uns immer noch auf der Spur und kommt direkt auf uns zu. Wir setzen uns wieder in Bewegung, jetzt sind wir aber zu dritt und haben zumindest ein Bärspray. Der Bär geht so gemütlich, und wir wiederum so zügig, das wir ihn schon nach ein paar Minuten nicht mehr sehen.
Nach einer ganzen Weile wandern, stellen wir fest das die junge Frau in die völlig falsche Richtung gelaufen ist, sie hatte sich verlaufen ohne es zu merken, denn sie parkt auf den gleichen Parkplatz wie wir und dort wollte sie jetzt hin. In die Richtung hätte sie sich nur immer weiter entfernt und hätte wohl im dunkeln wieder zurückfinden müssen. Sie erzählt Alina von einer Begegnung mit einem Grissly in Yellowstone. Der ist ihr auch eine halbe Stunde gefolgt, wenn man alleine unterwegs ist kann das bestimmt sehr angsteinflößend sein. Unfassbar.
Wir bleiben stehen und machen eine Pause, der Bär ist weg. Auf einmal kommen aus dessen Richtung zwei junge Männer. Hä? Wo kommen die den her? Ob die den Bär auch getroffen haben? Alina fragt gleich nach: „wo kommt ihr den her?“
Die Antwort wird genial, da kommt ihr nie drauf.
Beide antworten, aus Rumänien! :-D
Wir fangen an zu lachen. Die Frau und die zwei Männer schauen uns verdutzt an. Alina sagt auf rumänisch ich auch, aber habt ihr den Bär nicht gesehen? Auf der anderen Seite ist ein Schwarzbär für uns Rumänen ja nichts neues, kennen wir doch. Die jungen Männer kamen zwar aus der gleichen Richtung aber wanderten auf der anderen Seite des Sees und sind dann auch Richtung Parkplatz abgebogen. Der Bär war dann wahrscheinlich schon längst weg.
Wahnsinn, wir haben unseren ersten Bär gesehen. Wir lachen und lachen, dass während wir uns ausgiebig dem Streifenhörnchen widmeten, der Bär hinter uns voll die Badesession einlegt und wir bekommen nichts mit. Vielleicht ist der Chipmunk auch nur ein Spion, der uns ablenken sollte.
Eigentlich habe ich immer gedacht, wenn es so weit ist, dann sehen wir einen kleinen Punkt irgendwo auf der Wiese oder auf dem Berg. An so eine Begegnung hätte ich nicht gedacht, wir sind völlig aus dem Häuschen. Wir fotografieren noch einen schönen Sonnenuntergang.
Wir schlafen wieder lang um Gas fürs heizen zu sparen. (endlich haben wir eine Ausrede für "nicht-aus-dem-Bett-kommen"). Dann fahren wir wieder in den Park und kaufen Bärenspray. Wir machen eine Wanderung nach der anderen aber sehen nix mehr. Das Wetter hält sich.
Hier ist alles voller Streifenhörnchen, ob das alles auch Spione sind? Wo ist der Bär?
Wir fahren zu einer weiteren Holzhütte am Ende des Parks.
In der Ferne grasen viele Wapiti-Hirsche.
Wir kommen an einem See und sehen tatsächlich ein Otter.
Also an Tiersichtungen können wir uns hier nicht beschweren, Hirsche, Elch, Bison, Bär, Otter, Chipmunks, eines nachts haben wir sogar einen Coyoten gesehen, der zu flink für unsere Kamera war.
Total zufrieden wollen wir heute in der Stadt übernachten und morgen früh gleich los, der Gedanke zählt. Der Parkplatz vom Visitor Center ist perfekt und direkt in der Stadt. Wir wagen es.
Eigentlich können wir uns das nicht leisten, aber ich will unbedingt ein Bison Steak essen, schon allein weil mich mein Freund Michael fragen wird, wie das schmeckt. Da wir diese Woche schon essen waren, lade ich Alina ein um die Reisekasse zu schonen.
Es war mit Abstand das beste Steak was ich je gegessen habe. Heute hatten sie eine Aktion, zwei Hauptmahlzeiten zum Preis von einer. Es war trotzdem teuer, aber jeden Cent wert.
Nachtisch gab es auch, das hätten wir uns schenken sollen, das war nichts.
Jetzt wieder eine Quizfrage.
Welcher US Schauspieler besitzt in Jackson Hole eine 350 Hektar große Ranch?
- Er spielte ein paar Mal bei der Serie Rauchende Colts mit
(für die jüngeren, eine Serie aus 1955-1975)
- Durch seinen Beinbruch bei Dreharbeiten zu einem sehr
bekannten Film, kam es zu Verzögerungen.
- Er wurde geboren in Illinois
Dieses Mal bekommt der erste der die richtige Antwort kommentiert, ein schöne Tasse aus Jackson Hole.
Die Tasse wird präsentiert von Dougie, den ich aus dem Teton Visitorcenter für Alina mitgenommen habe. Er gehört nicht zum Gewinnspiel. Ich hatte Angst dass sie sich ein wenig in Uwe unser Elch verguckt hat. Jetzt hat sie ein eigenen Elch.
Hier wieder unsere Standorte in der Map,
am 19.10.18.
100 Meilen vor Salt Lake City, am Bear River bei Evanstone
(Beim Klick auf die Karte, öffnet sich die Google Map)
Und nu viel Spaß beim Kommentieren!
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Kommentare
Claudia 31.10.18 16.31
Ich verfolge Euren Block immer ganz fasziniert und habe diesmal richtig mit Euch gefroren. Hier wird es nach 6 Monaten Dauersonne auch immer kälter und das sind wir nicht mehr gewohnt. Meint Ihr mit der Ranch Harrison Ford? Dann weiterhin viel Spaß und wir erwarten die nächsten Stories. :-)
Kikki Nordin 01.11.18 04.15
Harrison Ford ! Love ALL the pictures and the stories! So glad you are safe. The bear got pretty close to you but what a story to tell. Big hug to you both! Be safe!!!
Scholdi 01.11.18 10.02
Kommentar: back_in_the_usa.
Also bzgl. Der Quizfrage könnte ich mir Highway to hell als Verbindung vorstellen. 🤣 Also der Schnee...... Ich weiß ja nicht..... Schnee ist ....... NICHT MEIN FREUND..... Aber hey Hollywood hat es gut gemeistert. Ja Sushi was soll ich nur zum Sushi sagen...... IHR HABT EIN SUCHTPROBLEM! Ganz klar süchtig. Euch kann man aber auch nicht wegschicken. Nu hüpf ich Mal rüber zum nächsten Eintrag.
Scholdi 01.11.18 10.29
Kommentar: yellowstone.
Yogi Bär wäre auch mein Lösungsversuch. Hörbuch ist eine mega Idee und bitte weitermachen. Ich will ja nicht angeben aber wir haben damals eine Grizzly gesehen und es war der Hammer. Aber soviel wie Ihr erlebt kommt das bestimmt auch noch. Die Wasserfälle sind irre. Ich fand es so genial und laut. Man kann sich anschreien und nix verstehen. 🤣 Gute Weiterfahrt.
Norbert von Namibia 01.11.18 17.13
Hallo Ihr Beiden. Viel zu sehen auf Eurer Reise. Aber ganz schön kalt der Urlaub. Bin ab Anfang Dezember wieder in meinem schönen warmen Namibia. Liebe Grüße und weiterhin eine Gute Reise.
Scholdi 08.11.18 21.16
Also erstmal möchte ich mich beschweren. Ich hab auch auf Yogi Bär getippt aber gut ich war nicht die erste. Lach Und Harrison Ford ist das glaub ich der da ne Ranch hat. Zumindest lt. Internet. Grins Also ihr seid mir ja zwei Adrenalin Junkies. Bei dem Bären wäre ich stiften gegangen und zwar entgegen aller Regeln laut schreiend und rennend. Lol Also frieren ist ganz großes nein und allein dafür wurde mein Budget draufgehen. Anstatt für sushi 🤣 Die Bilder vom Sternenhimmel sind der Hammer und die Bilder am See sehen aus wie von Bob Ross gemalt. Weiterhin gute Fahrt
Kommentare aus dem Beitrag
Yellowstone
Anka 26.10.18 21.07
Ein Hörbuch !!! Coole Idee 🏽 ... so lesen wir nicht nur von euch, sondern hören auch eure lieblichen Stimmen . Die Fotos sind unglaublich schön. Upgrade ist euch gelungen.
Quiz werde ich auch mal lösen. Yogi Bär ... JUHU.. was habe ich gewonnen? Eine Reise zu euch? Liebe Grüße an euch beide Anka
Jan N 26.10.18 07.21
Beutiful pictures again! You are pros!