Banff
Die Bären sind los
Teil 8
Banff National Park in Kanada
18.09.18 bis 23.09.18
Wir haben schlecht geschlafen, es war kalt und dass die Heizung nicht geht, lässt uns kalt ;-) aber dennoch nicht gut schlafen. Ausgerechnet jetzt!. Am nächsten morgen versuchen wir die Heizung zu starten ohne Erfolg. Frank macht kurze Zeit später das Stromaggregat an und ich schlag vor ernuet die Heizung auszuprobieren und es funzt. Hä? Wieso weshalb, wissen wir nicht aber anscheinend haben wir abends die Batterien zu stark beansprucht und sie braucht mehr Strom um anzuspringen. Ab nach Banff.
Auf dem Weg dorthin wird die Landschaft immer schöner, dennoch wenig Sonne. Wir fahren zuerst durch den Yoho Nationalpark und dort schauen wir uns den Emerald Lake an.
Da Beerensaison ist, wir hier wird vor Bären gewarnt (denn Bären essen gerne Beeren), wäre doch schön einen zu sehen.
Ein weiteres Highlight ist eine natürliche Brücke über ein Fluss und ein Wasserfall.
Wir klettern über die Steine und machen ein paar Bilder.
Es ist saukalt. Eine deutsche Touristin lässt sich mit ihren Plüschpinguin fotografieren, mein Gesicht ist eingefroren, ich sehe auch aus wie ein Pinguin.
Auf dem weiteren Weg zwei Elche, leider Weibchen und leider keine Möglichkeit anzuhalten, da wir sie von der Autobahn aus sehen.
Dale der Kanadier von letztens meinte noch der Banff ist voller Elche. Ich freue mich auf ein Männchen mit einem schönen Geweih. Für Frank war es der erste wilde Elch,
als Fahrer hat er aber kaum was gesehen.
Wir versuchen alles!
Wir fahren zum günstigsten Campingplatz, den Overflow, nahe Lake Louise im Banff National Park. Da wir für eine Nacht genug Strom, Wasser, Gas usw. haben bleiben wir hier. 10,80 Kanadadollar, das sind knapp 7,35€ fürs Camping im Nationalpark, ein Spottpreis.
Dafür ist es nicht der hübscheste Platz, der nichts außer eine Toilette bietet. Allerdings fährt von hier der Shuttlebus zum Lake Louise und Lake Lorraine, da könnten wir morgen quasi rüber laufen und haben bereits ein Parkplatz. Abgemacht. Mit Heizung ist unser Hollywood wieder sehr kuschelig. Wir planen laut Wettervorhersage unseren Aufenthalt. Der nächste Tag wird sonnig, wir wollen uns die zwei Seen ansehen mehr schaffen wir wahrscheinlich eh nicht. Wir wollten danach Richtung Glacier und Jasper Nationalpark aber wir haben Bedenken ob wir das schaffen,denn wir müssen bis zum 01.10 aus Kanada raus. (wegen der Winterreifenpflicht)
Am nächsten Tag hält die Wettervorhersage was sie versprochen hat, es wird sonnig. Da der Lake Morraine Shuttlebus voll ist, nehmen wir halt den Shuttlebus zum Louise. Der ist schon mal wegen seiner tief türkisblauen Farbe so berühmt. Leider steht die Sonne blöd aber ein paar gute Fotos sind es schon geworden.
Das obligatorische wir waren da Foto
Alina muss unbedingt Fotos ganz nahe am Wasser machen. Siehe Oben Bild rechts. Wenn ich sie so über die Steine laufen sehen bin ich froh das ich die teure Kamera habe. Allerdings überlege ich , wenn sie ins Wasser fällt ist der Tag gelaufen und wir sind gerade erst angekommen. Ich will nicht sagen das Alina ungeschickt ist, aber das sie ins Wasser fällt ist doch sehr wahrscheinlich. Da macht es schon Platsch gefolgt von einem kurzen Schrei.
Sie ist von einem Stein abgerutscht und steht bis zum Knöchel mit einem Fuß im eiskalten See.
Man könnte den ganzen Tag nur schimpfen, aber das nützt nix, sie hört ja eh nicht. Sie schaut sich um und sagt: „dann gehen wir halt ins Hotel da hinten und kaufen Socken, ich habe eh kaum dicke Socken“. Ich bezweifle dass die Socken haben, souverän geht sie los. Überall Schilder dass das Hotel nur für Gäste ist. Alina ist schon längst drin und fragt sich durch. Der Erste Laden hat tatsächlich Socken. Sie geht zur Toilette und ich hoffe dass sie so ein Handfön haben. Sie kommt raus, ein Fön haben sie nicht und der Schuh ist auch so nass dass die Socken bald wieder nass werden. Ich schlage vor noch ein Paar Socken für den weiteren Weg zu kaufen, dann hat sie mehr zum wechseln. Im nächsten Geschäft gibt es gute Wanderschuhe. Ich kann sie überreden sich mal richtige Wanderschuhe anzuschaffen.
Mit neuen Socken und richtig guten Boots geht´s weiter. Schon komisch wie sie es immer wieder schafft aus einer blöden Situation was gute zu machen, jetzt hat sie neue Schuhe und Socken.
Es stimmt, Frank will mir die ganze Zeit Wanderschuhe andrehe. Ich habe tatsächlich kaum warme Socken und nur die Sommerturnschuhe mit. Außerdem wollte ich immer in diesem Hotel übernachten, ich hab viele Bilder davon gesehen.
Spaßeshalber hatte ich es gestern gegoogelt, das günstigste Zimmer war ab 500€ zu bekommen, auch die Hälfte könnten wir uns auf dieser Reise nicht leisten. So kam ich aber ins Hotel und später genehmigen wir uns in der Hotelcafeteria ein teuren Apfelkuchen. Warum ich auf den Steinen so nah am Wasser rumgeturnt bin, hat Frank nicht erwähnt, ich wollte mit der Wasserkamera so ein Bild halb unter Wasser machen siehe unten.
Als wir zurück Richtung See gehen, kommt uns ein bekannter Typ entgegen. Das ist doch.... James Cameron. Ich guck Frank an der guckt mich an, wir drehen uns rum, da ist der schon längst an uns vorbei. Von hinten sieht er aus wie irgendein Typ mit Mütze. Der geht Richtung Hotel, der hatte wohl kein Problem mit dem Zimmerpreis.
Ursprünglich wollten wir etwas mehr wandern aber Frank hat heute schlimme Rückenschmerzen und die Zeit wird knapp für Lake Morraine. Morgen wird das Wetter wieder schlecht. Wir brechen unsere Wanderung ab und kehren um.
Zurück zum Shuttle und dann umsteigen in den anderen zum Lake Morraine, angeblich der schönere von den beiden. Die Fahrt dahin ist wirklich klasse, leider sind die Scheiben sehr beschlagen und viel ist nicht zu sehen. Plötzlich wird der Busfahrer langsamer und sagt Leute rechts ist ein Elch. Alle gucken nach rechts. Wir sehen nicht viel durch die beschlagenen Fenstern, ich sehe einen haarigen Riesenhintern, verdeckt von 10 Asiaten die im Bus sitzen.
Unser Busfahrer gibt es an die anderen Busfahrer weiter. Da ich die Durchsagen auf der weiterfahrt höre, muss sich der Elch später mitten auf die Straße gestellt haben um sich ausgiebig von allen Seiten fotografieren zu lassen. Na ja wird wohl nicht der einzige Elch im Park sein, denke ich mir. Da lag ich zwar richtig aber einen weiteren haben wir nicht gesehen. :-(
Wir kommen am Lake Morraine an und mir wird klar warum jetzt der Shuttlebus so leer war, der Lake liegt teils im Schatten. Egal, schön ist er trotzdem.
Man kann auch hier etwas wandern und sich den See von oben ansehen und das haben wir gemacht
Es wird wieder von Bären gewarnt, hier sollen die sich ziemlich häufig rum treiben. Wanderungen nur erlaubt wenn man zu viert wandert, sonst droht eine 5000 Dollar Strafe. Ja super, Wie sollen wir so Bären sehen?
Wir müssen zugeben an dem Tag hatten wir doch Glück mit Wildtieren.
Ein überaus gefährliches Pika begegnete uns.
Was das ist? Ein Pfeifhase, siehe unten.
Lasst euch von den Kulleraugen nicht täuschen.
Die können auch anders, bitte hier klicken, seht euch die Zähne an.
https://earthjustice.org/our_work/cases/2008/protecting-the-pikas
Hier könnt ihr hören was für Geräusche die machen können.
https://www.youtube.com/watch?v=W4U9IxhQSTc
Etwas verängstigt gehen wir weiter und machen unser been-there-done-that- Bilder. Ich bin sehr happy mit meinen Schuhen.
Wir beschließen noch eine weitere Nacht auf den Overflow zu campen.
Am nächsten Tag verlassen wir die Autobahn, die auch durch den Park führt um evtl. mehr Tiere zu sehen.
Ratet mal was wir auf der Moose Meadow (übersetzte Elch Wiese) nicht gesehen haben? Richtig geraten, Elche.
Dieses Auto hat es ins Blog geschafft, aufgrund fehlender Elchbilder.
Wir schauen uns den Johnston Canyon an, das Wetter so lala.
Am Ende ein kleiner Wasserfall, noch weitere 3 km soll ein schönerer sein, also wandern wir weiter.
Ganz hübsch aber es ist doch zu kalt zum wandern. Wir wärmen uns mit einem Kakao auf und gehen zu unseren Campingplatz. Wir sind mitten in der Natur, der Campingplatz kostet das dreifache des Overflows, hat eine Dumpingstation, Bärbox und ist sehr schön. Nur das Wetter ist bescheiden.
Bärboxen, sind Kästen aus Stahl wo jeder Zeltcamper seine Lebensmittel reintun soll. Die obere Kühlbox wurde von einem Bär zerlegt. Die Bärboxen sind kostenlos, eigentlich sollte sie jeder nutzen. Im Auto sind Lebensmittel sicher, dennoch wissen Bären mittlerweile was Kühlboxen sind und das meist dort drin auch was versteckt ist. Einige Autoscheiben mussten dran glauben, daher sagen viele, wenn ihr eine Kühltasche habt deckt sie ab oder legt sie offen nach draußen. Im Camper sind wir sicher, die Bären gucken da nicht rein.
Die Nacht verläuft ruhig, es regnet. Da bleibt der Bär lieber in seiner Höhle.
Am nächsten Tag kaum ein paar Meter gefahren, viele stehende Autos und Leute am fotografieren.
Ganz aufgeregt ruft ich frank zu: „Anhalten, da ist bestimmt was.“ Aber was? Ich frage: „ Was gibt es hier zu sehen?“ Der Fotograf meint eine schöne Landschaft und Touristen. Aha! Es halten tatsächlich Leute an wegen der Schönen Landschaft, ich finde das völlig daneben. Was kommt als nächstes? Etwa Bilder von herbstlichen Bäumen und Landschaft? Genau!
Weiter auf der Suche nach Wildtieren. Stattdessen weitere Baumbilder, diesmal Aspen diese Bäume haben wirklich was.
Wir kommen mit Engländer im Gespräch, wir beschweren uns dass wir noch kein Bär gesehen haben. Waas? Sie haben heute einen und gestern zwei Bären gesehen. Was für furchtbare Leute!
Wir hatten viel Landschaft
und diese Spur von einem einbeinigen „was auch immer“ ist unsere einzige Tierbegegnung.
Wir schauen uns die Stadt Banff an, sehr touristisch, mit viel regen. Da hat nichtmal Alina Lust auf Schaufensterbummel.
Da wir fleißig geheizt haben müssen wir Gas tanken, das gibt es wohl ein Kaff weiter Namens Canmore. Wir verblödeln den Tag mit einkaufen, der Gasheini hat schon zu. Wir finden eine kostenlose Übernachtungsmöglichkeit hinter Canmore auf der A1 auf einem Parkplatz hinter Büschen und neben den Bahngleisen. Natürlich fährt auch hier nachts ein Zug daher, so wie schon bei einigen Übernachtungen. Wir kommen spät abends an und sehen gar nicht wie schön dieser Platz ist. Am nächsten Morgen sehen wir auch kaum was , es hat geschneit.
Wir sitzen schon vorne im Auto und ich will den Motor starten, da sagt Alina: „Du hörst es nicht gerne, aber jetzt müsstest du die Drohen fliegen lassen.“ Die kam in letzter Zeit nicht mehr zum Einsatz im Nationalpark ist es auch verboten, aber wir sind ja jetzt draußen.
Ich schau sie an und sage da hast du recht. Und los geht’s.
Zurück nach Canmore Gas tanken. Auf dem Weg dort hin, jede Menge Rotwild (Dickhornschafe) auf der Straße.
Ein blöder Bock läuft uns genau vors Auto. Er denkt wohl, wenn ich nicht hinsehe dann ist da auch kein LKW.
Seine letzten Sekunde sehen wir hier auf dem Bild.
Ich meine seine letzten Sekunden vor unserer Kamera, der LKW steht schon fast, wir haben den Lkw natürlich gewarnt und der blöde Bock kommt auch noch durch mit seiner,
"ich schau einfach nicht hin" Nummer.
Wir fahren wieder rein in den Banff. Wir fahren die gleiche Strecke entlang, vielleicht kommt heute der Bär.
Der Schnee ist bald weg. Im Banff hat es vor ein paar Jahren gebrannt, man sieht immer noch viele tote Bäume.
Es ist sehr bewölkt, wir vergessen dass es überall hohe Berge gibt. Manchmal gibt die Wolke den Berg wieder frei und er taucht einfach vor uns auf.
Wir kommen wieder an der schönen herbstlich gefärbten Wiese vorbei. Es stehen wieder haufenweise Autos rum und es halten wieder viele an und fragen was es zu sehen gibt. Das Wetter ist leider kein deut besser. Über den Bäumen wieder Wolkensuppe.
Heute haben wir zumindest auch was gesehen , Dickhornschafe und Rehe, ich wette die Engländer haben wieder nur Bären gesehen.
Wir übernachten zum letzten Mal im Overflow bei Lake Louise das ist im Park am günstigsten. Am nächsten Tag verlassen wir Banff Richtung Kootenai Nationalpark. Auf dem Weg dorthin etwas Sonne.
In USA oder Kanada sehen wir oft dass Baustellenstraßen von Männern mit Walkie Talkies geregelt werden, bei uns sind es meist Ampel. Einige quatschen mit uns, besonders die kanadischen. Letztens meinte einer zu uns : We making Canada great again! Wir lachen und sagen schön aber wir sind keine amerikaner, wir haben nur ein amerikanischen Camper. Wir lachen gemeinsam. Der unten war aber am besten, während wir auf unsere Durchfahrt gewartet haben, hat er ein Tänzchen für uns aufgeführt wir haben mitgetanzt und mitgelacht.
Auf den Weg Richtung Radium gibt es viele Wanderwege und Panorama Aussichtspunkte. Da wir ein wenig Sonne haben schauen wir uns was an.
Bilder aus dem fahrenden Auto
Wir finden auch ein Platz um die Drohne erneut fliegen zu lassen.
Hier ist es etwas wärmer, der Indian Summer ist etwas weiter, es gibt mehr gefärbte Bäume.
Wir übernachten in Radium Hot Springs, einem kostenlosen Platz, sogar mit Feuerstelle, leider regnet es mal wieder.
Hier wieder unsere Standorte in der Map.
Vom Eingang Bannf über den Lake Louies bis Aussgang bei Radium Hot Spings.
(Beim Klick auf die Karte, öffnet sich die Google Map)
Und nu viel Spaß beim Kommentieren!
Kommentare
Scholdi 05.10.18 20.36
Also ich mag ja Landschaftsbilder! sehr sogar! Und Elche sowie Bären werden total überbewertet. Ich hätte mehr ein Problem mit der Kälte und dem Schnee. Brrrrrr Schnee.....
Geht gar nicht!!! Was das tollpatschige von Alina angeht.... manches ändert sich nie. *Lol* Genauso das Frank es nicht schafft in die Kamera zu lächeln.
Da kannst du von Alina noch viel lernen. *Grins* Hach ja es ist ein Geben und Nehmen. :-) Gute Weiterfahrt Euch beiden.
Werner 06.10.18 20.38
Wie immer: Top ! Klasse! Es ist eine Freude den Bericht zu lesen
Anka 06.10.18 20.44
Super schöne Bilder! Kanada ist echt wunderschön... und wenn Ihr Elche sehen wollt, dann müsst ihr nach Schweden 🇸🇪.. besucht uns im Sommer
Thomas K. 08.10.18 9.36
Traumhafte Bilder. Hat meine Vorfreude auf unsere Wanderferien im Berchtesgadener Land erhöht.
Kommentare aus dem Beitrag
Vancouver
Werner 01.09.18 9.21
Großartiger Bericht! Dazu kommen richtig gute Bilder, die zusätzlich einen guten Eindruck vermitteln. PS: Ich kann mich nicht erinnern jemals einen besseren Blog
(Teil 1 bis jetzt aktuell) gelesen zu haben. Vielen Dank!
Scholdi 02.09.18 18.53
Wow Kanada....jetzt bin ich tatsächlich zum ersten Mal etwas neidisch.
Aber auf das kalte Wetter bin ich nicht neidisch und meine Heizung funzt auch Gott sei Dank. *Lach* Die Landschaftsbilder sind wieder der Wahnsinn.
Ich teile übrigens das Leiden von Frank was Übelkeit bei diesem virtuellen Gedöns angeht. Nicht schön!
So nu pflege ich mal meine Erkältung. Bussi