Zurück zu Sid
Teil 2
Die Camper die wir uns im Umkreis von San Jose ansehen sind tatsächlich weniger verranzt als in L.A, aber leider kaum technisch besser. Oft fahren wir 2-3 Stunden um einen anzusehen.
In den Anzeigen ist immer alles perfekt, wenn wir ankommen funktioniert die Hälfte nicht. Plötzlich ist ein Riss in der Scheibe, der Generator läuft nicht oder der Kühlschrank.
Einmal waren die Gummis zwischen der Doppelverglasung durch zu viel Sonne mitten in die Scheibe verrutscht, was kein technischer Mangel ist, aber hässlich aussieht.
Wir müssen den Camper wieder verkaufen und da es an allen Fenstern ist, nehmen wir Abstand. Einmal geht die Motorkontrollleuchte an. „Oh das Problem kannte ich gar nicht“, sagt der Besitzer und dann heißt es 10 Minuten später :"ja das Lämpchen geht nach wenigen Meter aber wieder aus“, (denke er kannte das Problem nicht).
Die meisten Autobesitzer lügen uns was vor und denken wir merken es nicht, wir sind einfach enttäuscht oder genervt. Eine Camperbesitzerin sagt 4 Stunden vor dem Termin ab weil der Neffe am Hirnoperiert wird? Ich merke am Telefon es ist eine Ausrede, irgendwas anderes ist vermutlich, ein Interessent der so gut wie zugesagt hat, oder was anderes, sie lügt. Hört sich bisschen an wie: „der Hund hat meine Hausaufgaben gefressen“. Ein Tag später ruft sie an, wir sollen doch vorbeikommen. Wir waren nicht weit weg, aber nur wegen ihr den ganzen Weg nach Sacramento fahren, nee.
Nach einer weiteren sinnlosen Campersuchfahrt sind wir so am Boden zerstört, dass uns nur Sushi wieder aufbauen kann. Wir besuchen eine Sushibar mit vielen guten Kritiken, die Raw Sushi in Modesto. Wir setzten uns an die Bar, weil sonst nichts frei ist. Es ist hervorragend, lange nicht mehr so gut Sushi gegessen.
Wir wählen den Platz am anderen Ende der Bar, eine Frau sitzt da mit ihrer Tochter, zwei leere Plätze dann kommen wir. Nach einer Weile frag ich mich ist das etwa Sigourney Weaver? Ich kann es nicht fassen, sie sieht ihr sehr ähnlich. Ich google, wie sie heute aussieht und bin überzeugt sie ist es. Ich google ihre Tochter und Frank meint auch es ist ihre Tochter. Oder doch nicht? Wir starren rüber die ganze Zeit, bis sie es merkt, sie dreht sich um. Will sie ihre Ruhe haben? Später setzt sich ein Mann zwischen uns. Als wir den Laden verlassen, dreht sie sich wieder zu anderen Seite, sie will vielleicht ihre Ruhe haben. Ich frag am Ausgang die Kellnerin, ob Sigourney hier öfters hingeht. Die junge Frau fragt mich, wer?
Ich sage, sie hat in Filmen wie z.B. Alien mitgespielt und sie sagt mir, den Film kennt ich nicht. Oh Mann, ich bin alt, aber Sigourney ist ja auch schon fast 70. Wir sind überzeugt dass sie es war, möchten ihr aber die Ruhe gönnen ihre Sushi zu genießen.
Nach den ganzen Besichtigungen, beschließen wir uns den Camper von Sid nahe Los Angeles nochmal anzuschauen. Er war bis jetzt mit Abstand der schönste und der Besitzer war mit Abstand der seriöseste, ehrlichste und netteste. Einige Sachen konnten wir hier in San Jose zumindest regeln und die neue Linse für meine Kamera bestellen, die wird mit der Post geliefert.
Wir beschließen erst am Montag aufzubrechen. Noch ein bisschen Zeit um uns ein paar Sachen hier in der Nähe anzusehen. Kikki und Jon haben natürlich Ideen und Tipps für uns.
Alina möchte außerdem noch gerne zum Weingut von Francis Ford Coppola, dem berühmten Regisseur von Filmen wie :Der Pate 1-3, Bram Stokers Dracula, Apocalypse Now, uvm.
Heute wollen wir uns die Seeelefanten und Robben in Ano Nuevo Park anschauen.
Ich habe diese schon mal gesehen, heute sind viel weniger da und weit verstreut, aber immer wieder ein Erlebnis.
Danach fahren wir Richtung Santa Cruz, ein nettes Strandörtchen. Auf dem Weg dahin sehen wir einige Windsurfer und beobachten neidisch wie sie die Wellen meistern.
Santa Cruz scheint ein richtig schöne Strandpromenade inklusive Rummelplatz zu haben. Leider ist es Samstag und so überfüllt dass wir keinen Parkplatz finden. Weiter nach
Capitola, einer kleineren Stadt am Strand. Hier war ich bereits mit Kikki vor vielen Jahren.
Wir waren damals außerhalb der Saison und schlauerweise an einemWochentag da,
heute ist es auch hier ziemlich voll. Es ist aber bereits nach 16 Uhr, viele Tagestouristen packen schon wieder ein. Wir finden einen Parkplatz und schlendernzum Strand.
Ich verliebe mich erneut in Capitola. Die Stadt hat kleine bunte Häuser, wunderschöne Boutiquen, Cafes, Restaurants, Bars am Strand, alles was man sich wünscht.
Als wir auf der Parkplatzsuche unsere Runden gedreht hatten, viel uns dieser Hotdogstand auf, da davor eine lange Schlange war. Jetzt stehen weniger Leute dran,
wir müssendas hier ausprobieren. Der Hotdogstand ist auch bei Yelp vertreten und da kann man ihn auch bewerten, wie fast alles heutzutage.
Der Hotdog war wirklich klasse!
Wir lassen den Abend in Capitola ausklingen und essen bei Jon und Kikki zu Abend.
Heute geht’s Richtung Napa Valley und dann zum Weingut Coppola. Auf dem Weg schauen wir uns noch eine coole Holzwerkstatt an, die machen Möbel, Schneidebretter, aus Weinfässern und aus der Weinrebe machen sie z.B. Kerzenleuchter. Nette Idee.
Die Preise sind auch ziemlich nett, für ein kleinen Hocker aus einem kleinen Fass, will der Mann 400 Dollar (siehe Bild Mitte). Als er unsere Gesichter sieht als wir die Preise erfahren, sagte er: "Ok, 2 Hocker für 600 Dollar". Wir schauen immer noch entsetzt. Da zeigt er uns seine Schneidebretter und Kleinkram die sind eher in unsere Preisklasse.
Leider arbeiten wir weder bei Apple noch bei Google, wir leisten uns einen Halter für Weingläser (Bild rechts) und kaufen einen für unsere Gastgeber Jon und Kikki.
Eine andere nette Geschichte:
Als wir unterwegs waren um Camper an zu schauen, haben wir halt in einem Örtchen Namens Dublin gemacht. Wir haben einen Kaffee bei Starbucks getrunken und nebenan gab es einen Möbelladen. Ich wollte kurz rein und sah eine schöne Vase mit weißen Kunstrosen. Die Kunstrosen waren wirklich schön verarbeitet, es waren ca. 20-25 Stück. Ich wollte mir den Preis ansehen und eventuell eine Rose kaufen. Auf dem Preisschild stand 750.00 USD. Die haben sich wohl um eine Null vertan, 75 USD kommt eher hin.Um sicherzugehen schaue ich mir die nächste Vase an. Diese ist etwas größer, mit Frühlingskunstzweigen, Weidenkätzchen, etc. und kostet.... 1250.00- USD.
Waas? Die spinnen doch! Eine Vase mit Zweigen? Die Vase ist zugegebenermaßen schön aber immer noch eine Vase und soll über tausend Dollar kosten? Was kostet dann ein Tisch oder ein Bett hier? Eine Angestellte fragt mich ob sie mir helfen an, ich gucke die Frau total entsetzt an und grummel Richtung Frank: „lass uns hier schnell verschwinden, bevor wir was kaputt machen“. Das ist einfach nicht unsere Welt. Die einen kaufen eine Vase und für uns ist dies das Reisebudget für 2-3 Wochen.
Wir haben uns mal den Häusermarkt in San Jose angesehen aus reiner Neugier. Ein Haus stand zum Verkauf, nichts dolles, einstöckig, Holzbauweise kein Keller, 2014 noch 800.000 USD und heute 1.200.000 USD. Einfach so, weil das hier das Silicon Valley ist.
Firmen wie Appel, Googel, HP, Hitachi und Tesla sind um die Ecke. Die IT-ler verdienen sich hier dumm und dusselig aber müssen so viel für ihre Miete zahlen wie kaum woanders.
Wer kein Eigentum hat, muss schon einen sehr guten Job haben. Kikki und Jon sagten hier gibt es eine Siedlung wo Leute in Wohnwagen wohnen weil eine Wohnung nicht
bezahlbar ist. Eine verrückte Welt.
Weiter zum Nappa Valley, dem Weingebiet Kaliforniens. Wir fahren den Silverrado Trail entlang bis Calistoga und dann zu Coppola
Hier war ich auch 2009, das ganze war noch eine Baustelle, jetzt ist alles fertig. Es gibt ein Mini Museum mit Filmrequisiten, was gleichzeitig ein Shop ist, ein Swimmingpool für Tagesgäste, Restaurants drinnen und draußen und noch leckeren Wein. Wenn sie noch ein Kino bauen bleib ich hier.
Dieses Auto stammt aus Coppolas Film, Tucker - The Man and His Dream von 1988. Kenn weder ich noch Alina, müssen wir uns jetzt wohl mal ansehen.
Es gefällt mir echt gut, was man mit Geld alles machen kann. Wir shoppen ein wenig und beschließen auf dem Rückweg über die Goden Gate Brücke zu fahren.
Alina hat die neue Kamera und die neue Linse parat und probiert diese aus.
Ich bin so stolz auf meine neue Kamera, sieht mal diese Ergebnisse
Es ist saukalt hier, aber die Wolken sind weg.
vor einigen tagen war hier alles bewölkt, unsere Selfies waren nicht die besten.
Später müssen wir tanken und verfahren uns, wir können nicht mehr abbiegen. Wir kommen an einem Luxushafen vorbei, wo jedes Boot ein Vermögen wert ist und wahrscheinlich
jedes 2-3 Vasen um 1250 USD als Deko hat. Daneben leben die Leute in Zelten auf den Straßen und haben ihr „Hab und gut“ in einem Einkaufswagen. Ich finde es krasser als in Südafrika. Hier müssen wir tanken, ein Pärchen mit kaputter Autoscheibe und ein Drogenproblem bettelt uns an. Wir schauen das wir weg kommen.
Die lezten Abende bei Jon und Kikki genießen wir so gut wir können. Wir versuchen alles aufzusaugen und für später als Erinnerung zu konservieren. Jon mixt Cocktails und
spielt Okulele. Kikki singt mit und ich weiß gar nicht warum sie so schüchtern ist, sie hat eine wundervolle Stimme. Es ist alles unwirklich, als wären wir in einem schönen Film,
und erleben nur tolle Sachen. Sogar der Hund Rafiki ist so was von lustig, niedlich und liebevoll wie kein anderer.
Abreise bei Jon und Kikki, das ist hart. Wir müssen versprechen das wir auf dem Rückweg unserer Tour noch mal vorbei kommen. Wir sollen ja nicht einfach vorbeifahren und uns
nicht melden, warnt uns Jon. Wir versuchen den zwei immer wieder zu sagen dass sie so ihre Gäste niemals loswerden, aber sie kennen nichts anderes als Gastfreundschaft.
Wir wechseln zum gefühlten 7 Mal unser Auto. Ein Auto hier mieten ist teurer als Jahre zuvor. Möchte man zusätzlich das Mietauto woanders abgeben ist es am teuersten. Die Einwegmiete treibt den Preis enorm nach oben. 250 USD werden für einen Tag fällig, wenn das Auto vollversichert und in Los Angeles wieder abgegeben wird. Auf der anderen
Seite ist das nicht Mal eine Viertel Weidenkätzchenvase ;-) Insgesamt geben wir über 1000€ für Mietwagen aus, die Suche nach ein Auto war um einiges schwerer als in Südafrika,
wer hätte das gedacht. Wir fahren durch bis Los Angeles.
Wir tauschen das Auto wieder um in einen Tarif ohne die Einwegmiete. Bei Budget bekommt man ein Zettel, da steht drauf was jetzt fällig wird.
Da könnte mehr fällig werden,sollte man über die 24 Stunden kommen, oder den Tank nicht voll gemacht haben. Statt der 250 USD steht auf dem Zettel 464 USD.
Ich guck aus Neugier drauf und frag den Mannder die Autosscannt was das soll. Er sagt das Gerät spuckt den Preis aus, ich soll nachfragen in der Vermietung.
Die Vermietung liegt am Flughafen, ich denk noch was passiertwenn man daserst im Flieger merkt? Ob das Auto doch vollgetankt war oder nicht ist von zu Hause schwieriger
zu klären. Dadurch dass wir eine Beschwerde haben können wirdie Riesenschlange am Mietwagenschalter überspringen und der nette Herr am Reklamationsschalter gibt uns
auch direkt das neue Auto. Der Preis war natürlich falsch.
Wir schauen uns noch am selben Tag den Camper von Sid an. Eigentlich ist der so gut wie gekauft.
Wir quatschen noch etwas mit Sid und dann reden wir tacheless.Wir wollen den Camper. Preis ist abgemacht. Könnenwir wirklich noch ein paar Tage in deinem Hof am Auto schrauben? Könnten wir im Auto schlafen? Sid sagt ja,wollte er uns eh anbieten. Aber es ist schon spät. Sid bietet uns ein Zimmer in seinem Haus an.
Er hat sich beim Einbau seiner neuen Microwelle den Rücken verdreht und muss sich deswegen immer wieder hinlegen. Eine seltsame Situation, er liegt im Bett und hat Schmerzen.Wir kennen ihn eigentlich nicht, er uns auch nicht und er gibt uns kompletten Zugang zu seinem Haus.Wir sind zu müde um darüber nachzudenken, er machtsich Gedanken ob das Bett für uns beide groß genug ist.
Wir schlafen im Zimmer seiner Enkeltochter die vor kurzem hier für ein paar Monate gewohnt hat. Wir planen am nächstenTag zur Zulassungstelle zu fahren und Sid soll auf unsern Wunsch mit. Das Geld will er erst nach dem Umschreiben, perfekt für uns.
Es ist soweit, wir kaufen ein Camper.
Zuerst Frühstück, wir laden Sid ein, danach fahren wir zusammen das Auto anmelden. Alles klappt wie am Schnürchen, wir sind ein bisschen aufgeregt, Sid ist entspannt.
Er ist froh das wir bei AAA sind, sonst müssten wir auf die offizielle Zulassungsstelle und das hätte dreimal so lange gedauert.
Er kann auch nicht so lange stehen mit sein angeknacksten Rücken.
Geldübergabe: Wir haben die letzten Tage immer brav Geld abgehoben, (wir können maximal 1200 USD am Tag abheben und müssten den Betrag bis auf ca. 500 USD eigentlich zusammenhaben. Wir geben zwischenzeitlich auch Geld aus. Bei der Zulassungstelle zahlen wir auch Steuern, auf den kauf, obwohl wir das Auto von privat gekauft haben.
Wir zählen das Geld zu dritt, plötzlich haben wir den ganzen Betrag. Wir rechnen nach, ja könnte hinkommen. Evtl. haben wir uns vertan. Eigentlich war das zählen ein Riesen durcheinander. Sid hat genug vom zählen und sagt das stimmt schon, ich bring es gleich auf die Bank, die zählen es eh noch mal.
Wir hoffen es ist nicht zu wenig damit Sid nicht blöd da steht. Am besten hätte nur einer gezählt oder jeder für sich, aber 2 haben kleine Haufen gezählt und die Haufen hat
ieder ein anderer zusammengezählt.Wir haben noch unseren Mietwagen und fahren einkaufen. Eine Stunde später kommt eine SMS von Sid, es fehlen 600 Dollar.
Doofe Situation für alle, aber das stimmt so ziemlich mit dem überein was wir uns als erstes ausgerechnet hatten. Wir schreiben ihm er bekommt den Rest und alles ist gut.
Jetzt mal ein wenig zu Sid unseren Gastgeber.
Er ist knapp 78 Jahre alt, ist viel gereist, als junger Mann paar Monate durch Europa, dabei einige Zeit durch Deutschland,
und hat dort viel Gastfreundschaft erfahren.
Das will er zurückgeben. Er ist ein weltoffener Mann, war ein paar Jahre in der Navy, ein cooler Typ, ist früher Motorrad gefahren,
schaut gerne Tennis, hat einen Billiardtisch im Haus, noch ein Haus in Mexiko und beschäftigt sich viel mit Genealogie. Er hat die Linie seines Vaters bis ins 17 Jahrhundert zurückverfolgt, bis zu den ersten Siedlern aus Spanien.
Er erzählt so viele spannende Geschichten. Er liebt seine Tochter und seine Enkelkinder über alles. Als ich ihn frage, was sie davon halten dass wir hier bei ihm wohnen, sagt er
dass geht die nix an, das ist seine Sache. Klare Ansagen. Sid ist der Wahnsinn, der Mann kennt uns überhaupt nicht.
Ich versuche ihm klarzumachen dass nicht alle deutschen nett sind, aber er meint dass er eine ziemlich gute Menschenkenntnis hat. Er erinnert mich sehr an mein Vater, er ist sehr relaxed, die Art sich zu bewegen, sein Kleidungsstil, die großen Schuhe und das Lachen beim erzählen von bestimmten Geschichten. Auch bei Jon, wenn er was ganz schlaues
gesagt hatte, sah ich den gleichen Gesichtsausdruck wie bei meinem Vater.
Sid schaut mich seltsam an und meint ich bin zu überfürsorglich, wenn ich ihn frage ob er bei der Hitze genug getrunken hat. Hab ich erwähnt dass es die letzten Tage sehr heiß war? Mittags ist es um die 40 Grad, ohne Klimaanlage kaum auszuhalten und die erste Nacht im Camper ist auch übel. Wir sind damit beschäftigt unser Camper zu putzen und einzurichten.
In Deutschland ist es auch heiß, wir bekommen täglich Meldungen von den daheimgebliebenen. Sid meint wir sollen den Generator ausprobieren, ob das mit der Klimaanlage funktioniert.
Das Stromaggregat ist prompt zu klein, kein Problem sagt Sid, ich kauf euch ein größeres. Wir stehen jetzt schon fast eine Woche bei ihm auf dem Hof, er lässt die hintere Tür auf, das wir nachts auf Toilette können. Morgens macht er uns Kaffee und legt uns Sachen zum Frühstück raus. Er fährt mit uns zur Zulassungsstelle, zu einem Teile Händler und in ein
Camping Laden. Er fährt uns zum Flughafen (ca 3-4 Stunden hin und zurück) und wir geben endgültig unser Mietwagen ab. Er gibt uns noch einen Größeren Gepäckträger für den Generator mit, das wir die Reserve Kanister nicht ins Auto stellen müssen, wegen den Dämpfen. Außerdem gibt er uns noch Handtücher, Bettwäsche und Werkzeug.
Wir ziehen sogar die Sitzbänke ab und belagern ständig die Waschmaschine mit unserem Kram. Unglaublich!
Als Dankeschön laden wir Sid und seine Freundin zum Essen ein.
Da wir uns eh nicht gut auskennen sollen sie was aussuchen. Ein Mexikaner soll das richtige sein, Sid schlägt ein Brunch vor. Er fragte uns vorher ob wir schon Mal eine Mariachiband gesehen haben, nein haben wir noch nicht. Es gibt also Brunch bei einem der besten Mariachibands von Los Angeles. Wir gehen früher hin, so können wir uns erstmal dem Essen widmen, es ist ein Buffet. Wir essen die besten Omeletts der Welt und auch andere Köstlichkeiten. Dann fängt die Band an, es sind fantastische Sänger.
Eigentlich wollten wir uns bedanken bei Sid und ihm eine Freunde machen, aber er schaffst es wieder uns eine Freunde zu machen mit dieser netten Idee.
Abends gibt es noch Tequila, und leckeren Wein, spendiert vom Sid. Aber als wäre das nicht alles, immer wenn wir Hunger haben, kommt er um die Ecke mit was zu essen.
Als könnte er Gedanken lesen.
An einem Tag besorgt er Burger, an einem anderem Tag Pizza. Er gibt uns sein Staubsauger, Putzzeug, Werkzeug und sagt wir sollen uns wie zu Hause fühlen.
Er fährt ab und zu weg, wir sind so beschäftigt mit einräumen und putzen des Autos dass wir es gar nicht merken.Sid fährt den neuen Generator kaufen, wir wollten mit, er will aber lieber alleine los.
Alina hängt die Wäsche auf, ich sitze in der Küche und sehe jemand auf den Hof.Ich erkennen Sids Tochter, mit Ehemann und den zwei Kindern.
Ich ruf nach Alina. Die Tochter kommt in die Küche und wir sehen den entsetzten Gesichtsausdruck von ihr. Alina versucht die Lage zu entspannen und geht fröhlich auf die Frau zu
und gibt ihr die Hand. Sie fragt wo ist mein Vater, was macht ihr hier? Alina lacht und erzählt, der ist einen neuen Generator kaufen und er wollte nicht dass wir mitkommen.
Sie erzählt und erzählt was wir die letzten Tage so gemacht haben und dass sie versteht dass sie sich Sorgen macht. Wir sind nette Leute, keine Sorge sagt Alina. Sids Tochter erwähnt dass ihre Freundin bei der Kripo ist. Aha !
Die Familie von Sid ist etwas entspannter, die Situation ist dennoch seltsam. Wir kennen Sids Familie von den Bildern und seinen Geschichten. Sids Enkelin singt sehr gut, wir haben sie schon in einigen Videos gesehen. Sie können mit uns aber gar nichts anfangen und dass wir alleine im Haus sind, macht uns aus ihrer Sicht nicht sympathischer. Nachdem sie gehen, meint Alina wir können von Glück sagen dass uns Sid nicht den Auftrag gegeben hat ein Loch im Garten zu buddeln.
Die Vorstellung wir wären damit beschäftigt, als sie reinkamen. Die hätten sofort die Polizei gerufen. Wir müssen erst mal lachen. Als Sid nach Hause kommt, erzählen wir ihm alles,
er findet es witzig.
Er meint ja, seine Tochter wird schimpfen na und? Es ist sein Ding. Ich gebe ihm zwar recht, hatte aber auch den besorgten und gestressten Blick der Tochter gesehen.
Tagsüber fahren wir einkaufen, Geschirr, Kästen, Werkzeug, alles was wir so benötigen. Ein Matratzentopper ist auch dabei die zweite Nacht im Camper wird herrlich. Sid wohnt neben einem Damm der bis ans Meer geht. Wir fahren abends oft dran vorbei, die Sonnenuntergänge hier sind immer besonders. Die Bilder geben es leider nicht her.
Wenn wir rumfahren sehen wir die Hügel im Osten der Stadt, sehr pitoresk.
Der neue Generator hat 3300 Watt.
500 Watt zu wenig, wie sich herausstellt. Er ist viel schwerer und passt auch nicht auf den Träger.
Wir finden raus das es einen spezial Stecker für Camperklimaanlagen gibt.
Die Klima läuft zwar an, aber nach einiger Zeit fliegt die Sicherung wieder raus.Sid hat den zweiten Generator gebraucht gekauft und kann ihn nicht zurück geben.
Er sagt, macht was ihr wollt, ihr könnt auch den kleinen Honda mit nehmen, oder ihr lasst beide hier und ich gebe euch fünfhundert Dollar für den Honda und ihr kauft einen anderen.
Wir fahren in den Baumarkt und schauen nach einem passenden Generator, aber die sind alle riesig und noch schwerer. Es wird viel überlegt und diskutiert.
Ich baue die neuen Stabilisator Gummis ein, wir lassen die Klimaanlage füllen und hoffen das es nicht so ein Fiasko wie in Afrika wird.
Der Typ in der Werkstatt soll das Öl wechseln und er soll das eine oder andere mal nachschauen. Als wir wiederkommen hat er die Bremsflüssigkeit gewechselt, das Hinterachsöl plus die Deckeldichtung gewechselt, den Benzinfilter, die Klimaanlage gefüllt und ein Simmering an der Kardanwelle ausgetauscht.
Bei der Rechnung bleibt uns die Luft weg. Aber gut, was soll´s. Wieder sieht man mal, das man nur mit klaren Anweisungen weiter kommt.
Tag der Abreise. Ich mach den Generator aufs Auto, hab mich für den Honda entschieden und merke das ist nicht so einfach, ich muss das Reserverad versetzen.
Sid will uns zum Frühstück einladen. Wir fragen Sid ob er sein Camper vermissen wird, er sagt nein, nicht den Camper, aber euch!
Einen besonderen Dank, für eine besonderen Menschen.
Ohne Sid wäre es um einiges schwerer gewesen.
Vielen vielen Dank Sid !
Our special thanks for Sid for all his amazing help and support. Without you, it would be very difficult to manage all.
Kommentare
Scholdi vom 31.08.18 00.34
Wow das nenn ich Mal Gastfreundschaft in Reinform! Ich freu mich sehr für Euch. Genau so soll es sein. Tolle Bilder.
ich beneide Euch sehr. Habt ne tolle Zeit und immer her mit den Bildern!
Jan Nordin von 31.08.18 8.00
Thank you for sharing with us! Hope you have a great journey and I am looking forward to reading more of your log as you continue on your great adventures!
Happy trails!
Werner vom 31.08.18 11.16
lieben Dank für diesen phantastischen Bericht. Es ist, als wäre man fast selbst dabei! DANKE
Thomas Schwarzenegger vom 31.08.18 14.34
Hi ihr 2, schönes Schiff habt ihr da. Hat es schon einen Namen?